The Fortune Cookie says: What You Need Most Is Endurance*

Das vergangene Wochenende hielt für mich eine Erfahrung bereit, die man nicht alle Tage macht: das erste (und womöglich auch letzte?) 24-Stunden-Schwimmen meines Lebens. Da ich vorher keine Ahnung hatte, was auf mich zukommt, und bald vergessen haben werde, wie es war, werde ich das Blag als Gedächtnisstütze nutzen und hier das Erlebte aufarbeiten.

Bei einem 24-Stunden-Schwimmen geht es darum, innerhalb eines Tages (also 24 Stunden) so viel Strecke wie nur irgend möglich schwimmend zurückzulegen. Soviel zum Konzept. Praktisch kann man sich die Zeit natürlich frei einteilen, man kann auch von den 24 Stunden nur eine halbe im Wasser verbringen, nur der Erfolg hält sich dann eben in Grenzen.

Ich war pünktlich zum Einlass vor Ort, und es regnete. Es gibt kaum einen deprimierenderen Anblick als ein großes Sportschwimmbecken bei Regen, und menschenleer war es noch dazu. Ich hatte mir ausgemalt, mit hunderten Schwimmsportlern um die raren Startplätze auf den gerade mal sechs Bahnen wetteifern zu müssen, aber keiner war anwesend.

Den Startschuss um 14 Uhr habe ich nicht im Wasser erlebt, aber inzwischen waren doch einige Schwimmer eingetroffen und kurz danach war ich auch soweit. Natürlich wollen in der Startphase alle schwimmen – die Bahnen waren entsprechend voll, und da doch viele Leute dabei waren, die eher unprofessionelle Schwimmer sind, ging es recht langsam voran. Ok, prima, entspannend. Ich hing mit ruhigem Brustschwimmen dazwischen und fand die erste 2-Stunden-Etappe (4,3 km) sehr entspannend. Leider ist Brustschwimmen ganz der falsche philosophische Ansatz, denn mit einigen Stunden Verzögerung merkt man dann an den Gelenkschmerzen, was für eine unsäglich dumme Idee es war, über 10 km fast ausschließlich in dieser Schwimmart zurückzulegen. Kraul mag ein winziges bisschen anstrengender sein, aber die Schultern sind dankbar. Als ich das herausfand, war es nur leider schon etwas zu spät.

Erstaunlicherweise waren die limitierenden Elemente auch nicht (wie ich angenommen hatte) Kraftmangel oder Müdigkeit, sondern wirklich die Schmerzen und die Unterkühlung. Zwar war das Becken auf kuschlige 24°C beheizt, aber draußen waren es dann (zumindest Nachts) nichtmal mehr 15°C und während des Wartens auf einen Startplatz musste ich mir schon arg das Zähneklappern verkneifen.

Zuletzt noch zur Versorgung: zwar wurde großspurig mit Versorgung vor Ort geworben, aber diese hatte dann eher Volksfestcharakter als dass sie für eine Sportveranstaltung geeignet gewesen wäre. Ich kann mir nach zwei Stunden im Wasser jedenfalls bessere Mahlzeiten vorstellen als Bratwurst, Pommes, Bier und Cola, und war dann ganz froh, dass ich mir die Mühe gemacht hatte, meine eigenen Speisen und Getränke mitzuführen (Nudelsalat, Apfel-Möhren-Salat, Schokolade für zwischendurch, verdünnten Guavensaft).

Die Lernkurve wahr jedenfalls steil, der Erfolg für den ersten Versuch find ich ganz ok, und ich bin gespannt, ob ich bis zum nächsten Jahr in der richtigen Laune für eine Wiederholung bin. Ich kann’s niemandem empfehlen, aber auch keinem verbieten…

* Endurance is a registered trademark of Speedo Holdings B.V.

Grong-Prie-Nachlese

Wer nochmal so eine hübsche live-gebloggte Einschätzung wie unsere lesen will, nur mit verständlichen Fakten und in ordentlichem deutsch geschrieben, dem empfehle ich Frau Diener. (Immerhin decken sich da bestimmte König-der-Löwen- und Police-Assoziationen – Bestätigung für unser krudes Geschwurbel! Und wenn ich mich noch hätte erinnern können, dass Dr. Alban Dr. Alban hieß, hätte ich auch das geschrieben.)

Grong Prie Live!

Wohoo, ich bin pünktlich bei Manu eingetroffen, die schon vollprofessionell den Grill betreut, das feindliche WLAN akzeptiert mich und das Blog scheint auch erstmal zu funktionieren. Erstklassige Voraussetzungen für das gute Gelingen unseres Abendvorhabens: der erste Brafo-Grand-Prix-d’Eurovision-Liveblog! Viel Spaß. Jetzt gibt’s bei uns erstmal totes Fleisch, grünes Bier und Kartoffelsalat.

[Juja, 20:57] Nachdem wir die großartige, von Manu erzeugte Glut optimal ausgenutzt haben (verkohlte Brote sag ich nur!), sitze ich nun pünktlich vorm Fernseher. Leider zu pünktlich: sowohl den herumheulenden Xavier Naidoo als auch den Schwafelpastor muss ich noch erleben. “Wen Gott ins Leben schickt, dem schenkt er auch Talente” – das wage ich mal zu bezweifeln…

[Juja, 21:01] Pünktlicher Start und nun auch noch Saftgummibärchen. Besser kann’s fast nicht mehr werden.

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Der Preis ist heiß… schon übermorgen!

Da ich mich schon seit Monaten auf dieses sinnlose Großereignis freue und sich hier zudem seit der Abschaffung des Siegertreppchens durch Manu schon ewig nichts getan hat, mache ich hiermit schonmal unser geniales nächstes Vorhaben publik: wir werden am Samstag den Grand Prix d’Eurovision gemeinsam live bebloggen, und wenn es nur halb so hübsch wird wie unser Skype-Protokoll vor zwei Jahren, ist jedem nur wärmstens zu empfehlen, das zu verfolgen. Also bis dann!

(Kleines Update zum Abendbrot: vorhin sponn mein WordPress ein wenig rum, also werden wir im schlechtesten Falle keine Livebloggung hinbekommen, weil der neue Server seltsame Berechtigungsprobleme aufwirft. Aber da sie in meinem friedlichen Heimnetz plötzlich verschwunden sind, kann ich der Sache nun auch nicht mehr nachgehen. Es bleibt jedenfalls spannend.)

Experimente mit Feuerzangenbowle… äh, Tee

Die zweitkälteste Jahreszeit ist gekommen, noch dazu hat der Weihnachtsmarkt eröffnet, und wer nach dem Glühwein noch nicht genug hat, kommt womöglich auf die Idee, sich eine Feuerzangenbowle zu gönnen. Wer davon dann auf dem Weihnachtsmarkt noch nicht genug hat, kommt vielleicht auf die Idee, sich die notwendigen Utensilien zur Herstellung dieses Getränks nach Hause zu holen, nur um daheim dann festzustellen, dass man als Durchschnittsteetrinker und Gelegenheitskuchenbäcker nur vierzigprozentigen Rum zu Hause hat. Genug der Vorrede! Endlich wird das Geheimnis gelüftet, und zwar hier, in eurem nutzlosen Lieblingsblog… Die Forschermäuse Benjy und Frankie haben getestet: geht’s auch so?

Mäuse beim Experimentieren

Der Versuchsaufbau (1): Benjy und Frankie sind mit etwas knappem Vorwissen von Manu ausgestattet, das diese vermutlich irgendwo im Internet aufgeschnappt hat. Außer den Mäusen sind anwesend: eine große Flasche vierzigprozentiger Rum… eine Tasse… zwei Zuckerstückchen… ein Teelöffel, mit dem später der Rum über die Zuckerstückchen geträufelt werden kann… zwei Stäbchen, auf denen der Zucker balancieren darf (idealer wäre natürlich eine Feuerzange, aber die braucht man ja erst, wenn wirklich was brennt)… ein Schnapsglas für den Rum… ein Heißgetränk, das möglichst auch mit Zucker und Rum schmeckt (Schwarztee)… und last but not least: ungehemmter Forschergeist!

Das Experiment: Im ersten Anlauf versucht Frankie Maus, den Rum im Schnapsglas mit einem Streichholz anzuzünden (2). Man hätte ihm voraussagen können, dass das ein schwachsinniges Experiment ist, denn mit dieser Alkoholkonzentration löscht der Rum einfach nur das Streichholz, wie das simples Wasser auch gekonnt hätte.
Weil Manu erzählt hat, dass der Rum in Verbindung mit Zucker besser brennen würde, hofft Benjy Maus, dass sein zweites Experiment (3) schon funktioniert: er lässt das erste Zuckerstück ein wenig im Rum baden, legt es dann auf die Stäbchen, beträufelt es mit noch mehr Rum und zündet es an. Tatsächlich, es brennt! Wenn auch nur sehr kurz.
Zuletzt wollen die Mäuse das letzte Internet-Manu-Gerücht untersuchen (4): hilft es, wenn der ganze Aufbau über einem Heißgetränk liegt? Dazu wird die Tasse voll Tee gekippt und ansonsten der letzte Versuch mit dem zweiten Zuckerstückchen wiederholt. Auch hier brennt der Zucker ein bisschen. Das Heißgetränk scheint keine große Veränderung zu bringen, außer der, dass die Juja nun einen leckeren Schwarztee mit Zucker und Rum zu sich nehmen kann.

Die Erkenntnisse der Mäuse, kurz zusammengefasst, während sie sich schön fürs Foto hingestellt haben (5): achtzigprozentiger Rum kann zum Zwecke der Feuerzangenbowlen-Zubereitung nicht schaden, es sei denn, man hat ein Feuerzeug und eine Menge Zeit. Was aber viel wichtiger ist: wenn man eine Viertelstunde mit Rum und Zucker rumgematscht hat, sollte man dringend vermeiden, sich die Pfoten am Fell abzuwischen!

(Hinweis an alle, die das Experiment zu Hause nachmachen wollen: geht sorgsam mit euren Mäusen um und bittet einen Erwachsenen, euch zu helfen oder wenigstens die Sauerei am Ende wegzumachen.)