Umzugstipps – was zu vermeiden gewesen wäre…

Nachdem ich nun in letzter Zeit die beeindruckende Rate von 1,82 eigenen oder fremden Umzügen/Renovierungen pro Jahr erreicht habe, will ich an dieser Stelle zumindest mal ein paar Dinge zusammenstellen, die man dringend vermeiden sollte. Logisch begabte Menschen können aus dieser Liste dann rückschließen, was alles in Ordnung ist.

1. Umziehen!
Um Umzugsstress zu vemeiden, ist es die bei weitem sicherste Taktik, die Wohnung nicht zu wechseln. Das könnte bedeuten, mit 30 noch bei seinen Eltern zu wohnen. Wenn also schon ein Umzug sein muss, dann nur dann, wenn der Stress, am aktuellen Ort zu bleiben, größer ist als der, einen Haufen Dinge von A nach B zu fahren und wochenlang keine Freizeit (und womöglich kein fließend Wasser) zu haben.

2. Enge Bindungen zu Menschen, die demnächst umziehen wollen könnten.
Auch bei alten Freunden sollte man stets ein wachsames Auge auf deren Ortswechselpläne haben. Und auch bei den engsten Bekanntschaften sollte man auf die Frage, was man zu einem bestimmten Termin vorhabe, nicht uneingeschränkt mit “Nichts, was schlägst du vor?” antworten.

3. Renovierungen
“Und dann nochmal ein Tag das bisschen Tapete kratzen, kleben, streichen und gut!” – Weit gefehlt. Vor allem in Wohnblöcken können sich die Reste der letzten 30 Vormieter an den Wänden festkrallen, und ich meine damit wasserschutzlasierte Blümchentapete (menschliche Überreste würden sich deutlich leichter entfernen lassen). Schon zu streichen kann ermüdend genug sein, wenn man sich Dinge vorgenommen hat, die viel mit Abklebeband zu tun haben und kräftige Farben beinhalten, deren Deckkraft gerade hoch genug ist, um mit jeder aufgetragenen Schicht neue Streifen zu erzeugen. Der Einkauf und Aufbau von Möbeln kann Tage dauern, aus dem Herd kommen stets mehr und anders gefärbte Drähte raus, als der lokale Herdanschluss anzubieten hat, und anzuschließende Spülen stinken erbärmlich. Das alles nach Kräften vermeiden und lieber jemand nettes finden, der es liebend gern für dich tut! Andererseits: vermeide im umgekehrten Zusammenhang tunlichst, selbst der nette jemand zu sein (siehe oben).

4. Schweres Gepäck
Man weiß nie, wie viele (schwere) Dinge man besitzt, bis man versucht, sie in Bananenkisten zu packen. Besonders zu vermeiden sind hierbei Bücher (wegen ihres Gewichts), CDs (wegen ihrer schieren Menge und der Neigung, selbst ordentlich gestapelt unterwegs dann heimlich durcheinanderzugeraten), Zimmerpflanzen (wegen ihrer schlichten Unstapelbarkeit) und Möbel (wegen des Gewichts, und weil sie den verfügbaren Freiraum in der Wohnung erheblich reduzieren).
Doch die heutige Zeit macht es einfach, mit leichtem Gepäck durchs Leben zu gehen: lies Ebooks, hör MP3s (beides auf dem kompakten IPhone o.ä. Gadget möglich, das dich gleich noch als Mensch aufwertet), projiziere Einrichtung, Pflanzen und Poster mit einem Beamer an die jeweilige Wand, die du gerade anguckst (ok, das ist Spielerei, aber sei realistisch: eine Wohnung voller Möbel wäre deutlich teurer als ein Beamer, und der Beamer macht viel mehr Spaß als eine Kommode mit Alpenveilchen drauf).

5. Zusammenleben
Die meisten beginnen nach dem Zimmer bei Mutti ihre eigene Wohnkarriere in einer WG, womöglich noch einem Doppelzimmer… das ist gut. Traumatische Erfahrungen fördern die Persönlichkeitsbildung. Aber irgendwann gehen sich Menschen, die zusammen leben, automatisch auf den Wecker – einfach, weil es Themen gibt, über die niemals Einigung erzielt werden kann (hygienische Notwendigkeiten, Farbe der Wohnzimmerwand, Herrschaft über die Fernbedienung, Akzeptanz nächtlicher Fremdaktivitäten). Irgendwann wirst du’s nicht mehr aushalten und dir eine eigene Wohnung suchen. Also warum nicht gleich so? Wenn du dringend ärgerliche Mitmenschen brauchst, dann zieh eben in ein Haus mit mehreren Wohnungen. Wenn dir nach viel Ärger ist, achte darauf, dass der Alterschnitt der übrigen Hausbewohner über 60 liegt.

Fazit: Umzug = Ärger.
Am besten einen Lendenschurz anziehen, eine einsame Höhle im Gebirge suchen, mit dem Unendlichen kommunizieren und maximal noch leicht zu beeindruckende Frauen tolerieren, die ab und an vorbeikommen und “Donnerwetter!” sagen.

BraFo! Charts (Februar 2009)

Bedenklichster Fashiontipp des Monats: die laut Stern “schönsten” Roben zur Oscarverleihung – womit Natalie Portman da aufgelaufen ist, sollte man eigentlich nicht tragen
Überflüssigste Website des Monats: NerdyBerdy – nun schon vier Monate der Stagnation… das ist ja wie Promovieren!
Tollste FLS des Monats: Aschenputtel – weil sie die einzig neue des Monats war und Juja sie zudem “besonders hübsch” findet
Seltsamste Mahlzeit des Monats: Müller Milchreis mit Zimtgeschmack – der absolute Zuckeroverkill!
Schlechtester Film des Monats: Viel Auswahl gab’s nicht, aber wegen der ständig leidenden Fratze von J.Lo: “Darf ich bitten?”
Niedrigste Lebensform des Monats: Krankheiten verursachende Bakterien und Viren, die die Kollegen ständig mit sich herumschleppen und einem Angst machen (man fragt sich, wozu es das Immunsystem gibt, wenn erwachsene Akademiker es einfach nicht nutzen)
Nervtötendstes Wort des Monats: aus gegebenem Anlass heißt diese Kategorie diesmal ausnahmsweise Nervtötendste Melodie des Monats: and the winner is “Ryanair music” (es kann nicht mehr lange dauern, bis der erste Passagier davon wahnsinnig wird und Amok läuft)

BraFo! Charts (Januar 2009)

Bedenklichster Fashiontipp des Monats: schwarze Hosen zum Radfahren. Hurra, es taut! Der echte In-Farbe des Monats ist schmutzighellbraun!
Überflüssigste Website des Monats: das böse Googlemail, das mir scheinbar völlig grundlos ein paar frustrierte Abende beschert hat.
Tollste FLS des Monats: Nach langem Überlegen stimme ich für den “Love-Battle”, da die mit Abstand am flachsten, klischeehaftesten und happyendlastigsten war, und sich zudem weder Leute mehrfach nackt zeigen mussten, noch mit HIV infiziert haben, noch schwanger oder drogensüchtig wurden und sich prostituieren mussten, noch irgendeine Lehre aus der ganzen Sache gezogen werden kann.
Seltsamste Mahlzeit des Monats: zurück zum Singlekühlschrank – Apfelmus + Marmeladenbrot + Fischbrötchen + Quark + Tee + Mandarine + Lebkuchen + Bier = Abendessen.
Schlechtester Film des Monats: wegen Mangel an wirklich schlechten Alternativen, “O’Horten”. Aber nicht in dem Sinne schlecht, nur sehr… norwegisch.
Niedrigste Lebensform des Monats: der nervtötende Ex-Nachbar, der mir selbst einen Monat nach meinem offiziellen Auszug noch Vorträge darüber halt, wann und mit welcher Dringlichkeit welche Türen unbedingt verschlossen zu halten sind.
Nervtötendstes Wort des Monats: “Verstehe.” (Kann man sich denn hier nichtmal richtig streiten?!)

BraFo! Charts (Dezember 2008)

Bedenklichster Fashiontipp des Monats: blinkende Weihnachtsmannmützen – vielleicht praktisch im Straßenverkehr, aber gar nicht schön auf romantisch-mittelalterlichen Weihnachtsmärkten
Überflüssigste Website des Monats: http://www.croninsyard.com/ – Wenn Sie Informationen zum winterlichen Bergwandern in Irland suchen, sind Sie hier – genau falsch!
Tollste FLS des Monats: “Pretty Boy” – ungewohnte Abwechslung in der Bravowelt. Außerdem wird endlich mal keiner drogensüchtig oder steckt sich mit dem HI-Virus an…
Seltsamste Mahlzeit des Monats: Unmengen von auszuschleckendem Zuckerguß (ja, es war Plätzchenzeit) – beim Naschen lecker, aber danach leidet man ordentlich unter der Übersüßung
Schlechtester Film des Monats: wer schafft es denn bitte, im Weihnachtsstress auch noch Filme zu schauen?! Der Preis wird diesen Monat nicht vergeben. Basta.
Niedrigste Lebensform des Monats: der Mensch – a) für seine Anwesenheit an langen Kassenschlangen, auf überfüllten Weihnachtsmärkten, in den Postämtern oder im Berufsverkehr, b) für seine Abwesenheit im Winterdienstfahrzeug (über schneebedeckte Straßen zu schlittern und anschließend keinen Parkplatz zu finden, weil alles zugeschneit ist, ist eine Zumutung)
Nervtötendstes Wort des Monats: “talk”… was gibt es Schlimmeres als englische Vorträge, die man selbst halten muss?!

BraFo! Charts (November 2008)

Bedenklichster Fashiontipp des Monats: Nichts! Bei diesen Temperaturen nackig draußen rumzulaufen und eventuell sogar mit fürchterlich kaltem Wasser in Kontakt zu treten, kann ja wohl nur völligen Idioten einfallen… und dann überleben sie’s auch noch!
Überflüssigste Website des Monats: Wäre es nicht eigentlich auch langsam Zeit für eine Selbstnominierung an dieser Stelle? Solltest du nicht einverstanden sein, dann schreib was besseres, weise Manu! Vielleicht einer der Newsticker, die so fürchterlich langsam updaten?
Tollste FLS des Monats: Trotz vieler großartiger Alternativen nominiere ich in diesem Monat “Zeuge aus Zufall” wegen der simplen Story, der vielen wunderbar bedienten Klischees, des gewagten Versuchs, einen spießigen Streber als das begehrenswerte Subjekt einzusetzen, und der Idee, die hohle Blondine wegen ihrer Kunstnote durchfallen zu lassen… bin aber für Gegenvorschläge offen, Manu!
Seltsamste Mahlzeit des Monats: Matjeshering mit Zwiebelremoulade und Kartoffeln, zum Nachtisch Erdbeerjoghurt, Blaubeerquark und Glühwein. Über die Mischung im Magen darf man gar nicht nachdenken.
Schlechtester Film des Monats: “Der Mann, der niemals lebte” für den irreführenden Titel und dafür, dass bis zum abrupten und enttäuschenden Schluss nichts überraschendes passierte.
Niedrigste Lebensform des Monats: Immobilienhoschis, die einem Dinge als “Wohnung” präsentieren, die nichtmal annähernd bewohnbar erscheinen, und bestenfalls die gesamten persönlichen Daten bis hin zu Sozialversicherungsnummer erfragen, bevor sie zugeben, keinerlei Angebot machen zu können.
Nervtötendstes Wort des Monats: Provision. Kaution. Nebenkosten. Genossenschaftsanteile. Sucht euch eins aus.