Alles Wurst: Unser Song für Conchita

Das wird ein etwas halbherziger Liveblog einzig zu Manus Gunsten (die nicht so lange wach bleiben, aber trotzdem über die Deutschen Kandidaten informiert werden will), denn der ESC-Wahnsinn weitet sich aus, ich gucke nun sogar den Deutschen Vorentscheid, verfolge derweil die geistreichen Kommentare des Internet auf Twitter und hier folgt vielleicht mal ein Kurzüberblick über die Kandidaten.

Mrs Greenbird darf gleich nach der grandiosen Conchita Wurst auftreten, trägt einen Rock, der in weniger auffälliger Färbung auch im Altkleiderbeutel meiner Mutti liegen könnte und singt über Sein und Shine. Ich wundere mich, dass der Gitarrist wie ein Banjo klingt – im Schatten versteckt sich ne ganze Band!

Alexa Feser ist blond, singt auf Deutsch und ist so übermotiviert wie ihr johlendes Publikum. Davon bin ich eher unbegeistert.

Faun werden schon angekündigt mit Pest und Cholera, bei der Bandvorstellung zuckt mein Augenlid ganz nervös. Bisschen peinlicher, allerdings auch sehr lahmer Mittelalterrock. Damit würden wir ganz entschieden keinen Blumentopf gewinnen!

Noise Generation ist ein Raver, der bei seinen Eltern wohnt und dort im alten Wandschrank seiner Schwester Musik macht. Das ist so uncool, dass es schon wieder ein bisschen niedlich ist, aber seine Musik ist trotzdem unendlich scheiße.

Ann Sophie, die Gewinnerin des Klubkonzerts (wir erinnern uns: da waren auch Elaiza hergekommen) ist die erste erfreulich musikalische Teilnehmerin des Abends und außerdem mit diesem roten Kleidungsstück bewaffnet, das das Internet so toll findet. Läuft.

An Fahrenhaidt ist wahrscheinlich das beste das Vorstellungsvideo mit den grandiosen Naturaufnahmen, denen trotz der guten Absicht die Musik dann nicht so ganz gerecht wird. Sie haben allerdings auch ne sehr ausgeklügelte Bühnenshow mit leuchtenden Ballerinas und Quallen.

Laing kennt man schon von diesem “Ich bin morgens immer müde” und entsprechend nerven sie mich schon, bevor sie anfangen. Elektronische Popmusik, i-bäh! Kleiner Pluspunkt für den Auftritt in sichtbar verschwitzten Sporthemdchen.

Andreas Kümmert ist der zweite Lichtblick. Ich bin ja voll dafür, dass jemand mit Übergewicht, ohne Frisur, in Hoodie und Jeans zum ESC fährt. Hach, schluchz, das wär dann mein Favorit.

Nach ner Stunde haben jedenfalls alle gesungen und ich frag mich, wie das Programm noch über ne Stunde gestreckt wird, bis der Sieger feststeht. Barbara Schönebergers Witze sind jedenfalls den ganzen Abend schon unter aller Sau (Tässchen Geburtstagssekt zuviel oder wie?) und werden nicht mehr so lange auszuhalten sein.

Achja, hier gibt’s noch mehrere Runden, jippie. Es sind weiter: Alexa Feser, Ann Sophie, Laing und Andreas Kümmert. Nächste Abstimmung, dann im Finale: Ann Sophie und Andreas Kümmert. Unser Song für Österreich wird: Ann Sophie mit “Black Smoke”. Wir verabschieden uns aus dem Pressezentrum mit dem vorhersehbarsten Ergebnis ever (dieser Absatz wurde im Voraus geschrieben).

Jaaa! JAAA! Der erfreulichste Edit ever: Andreas Kümmert hat das Rennen gemacht! Hoch auf den tätowierten, gepiercten Herrn in Turnschuhen, der ungern redet und nicht weiß wohin mit seinen Händen!
Hmm, kurze Freude. Der Herr fühlt sich auch deplaziert in dem Zirkus, tritt zurück und übergibt freiwillig an Ann Sophie. WAS? Die ganze Halle buht, man ist eigentlich sprachlos. Na da. Hat ja die Vorhersage noch gestimmt.

3 thoughts on “Alles Wurst: Unser Song für Conchita

  1. Danke für die Berichterstattung – ich hatte leider tatsächlich schon vorm Beginn der Show geschlafen… Aber angesichts des dramatischen Finales hätte da ruhig ein bisschen mehr Herzblut rein gehört – zum Halbfinale in Wien erwarte ich mehr Motivation! ;-)

  2. Gut dass ich mich nicht habe bequatschen lassen, die Schreibarbeit zu übernehmen. So konnte ich in aller Ruhe den großen Knall verschlafen und heute früh nachlesen, was ich verpasst habe.

  3. Der hat gewonnen, aber der wollte gar nicht gewinnen!
    Der große Knall war jedenfalls ganz großes Kino!

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