Beinahe-24-Tage-Liveblog: Tee

Hej hej, nachdem mein letzter Versuch eines 24-Tage-Advents-Liveblogs dezent in die Hose gegangen ist wegen Edge und altem WordPress, ist ja nun alles aktuell und eventuell klappt’s ja – also auf zur Herausforderung, die Erlebnisse mit meinem grandiosen Tee-Adventskalender 2015 (vom Sonnentor – die mich nicht für die Werbung bezahlen, weshalb es wohl auch eher keine Werbung wird) für unsere unsichtbare Leserschaft aufzuschreiben, ehe es wie gewohnt mit den Freuden des Schlagers weitergeht.

1. Gute-Laune-Kräutertee Gleich zum Start haben wir uns ja bisschen was vorgenommen: gute Laune aus einem Teebeutel? Würde mich wundern. Der Tee besticht durch quietschgrüne Farbe und auffällige Trübheit, er weckt Assoziationen an die Schulexperimente mit Heuaufguss. Geschmacklich ok, und sicher auch unterm Mikroskop interessant. Das Wort zum Tage: ich soll mir Zeit nehmen, in die Natur gehen und Reisig sammeln. Feierabend!

2. Earl Grey Das beste, was man hierzu sagen kann, ist, dass das so wenig nach Earl Grey schmeckte, dass es schon wieder gut war. Allerdings schon wieder ne trübe Tasse. Ob der Öko-Teebeutel ins kochende Wasser diffundiert? Fürs Auge ist das nix. Das Wort zum Tag: ich soll einen guten Gedanken zu Papier bringen. Hab aber leider keine Zeit zum Zeichnen, adventsgemäße Besinnlichkeit gibt’s heut nicht.

3. Wieder gut! Fürs Bauchgefühl Statt Besinnlichkeit hatten wir gestern Betriebsweihnachtsfeier, ich fühle mich immer noch abgefüllt, kann grad (dass ich das mal sagen würde!) kein Nougat mehr sehen und da kommt mir diese Kräuterteemischung grade recht. Und heute kann ich sogar mal den Boden der Tasse sehen, ich bin beeindruckt! Zur Wiederherstellung der Besinnlichkeit soll ich heute Vögelchen füttern.

4. Tapferes Bio-Bengelchen Am 4. Dezember hätte man den Beitrag zur Freizeitgestaltung erraten können: da geht man natürlich raus und holt sich Barbarazweige. Wer von dieser Tradition noch nichts weiß: am 4. Dezember ist Barbaratag, man kann sich darüber gern tiefgehender informieren, es ist eine ziemlich wirre Geschichte mit jeder Menge Blut und Wundertaten, wie sich das für gescheite Heilige gehört. Jedenfalls holt man an diesem Tag ein paar blühfähige Zweige (Kirsche z.B.) in die Wohnung, die dann zu Weihnachten blühen sollen. So der Gedanke. Dem Tee ist das alles egal, es handelt sich um eine kinderfreundlich-milde Kräuterteemischung mit Zitronengras, Süßholz und (echt jetzt?) Hafer. Würd ich durchaus nochmal trinken.

5. Hildegard Hol dir Schwung!-Tee Mit Teenamen, die man an einer Ladentheke aussprechen kann, ohne sich in Grund und Boden zu schämen, hat man’s beim Sonnentor offenbar nicht so. Dieser Tee gehört wohl zu einer ganzen Reihe mehr oder weniger esoterischer Mischungen, die Hildegard von Bingen gewidmet sind. Bitte bei Bedarf selber nachschlagen; Hildegard hat kein ganz so spannendes und dramatisches Leben gehabt wie die heilige Barbara, sondern eher ein paar aufrührerische Gedanken, dass man sich’s doch auch im Kloster bisschen nett einrichten könnte. Mit Kräutertee? Das ganze hat nach übertrieben langer Ziehzeit endlich eine deutliche Minznote, die mir gut gefällt, und kaum erkennbaren Anteil von Hagebutte, was mir ebenfalls gefällt. Der Hinweis zum Tag ist, ich soll einen negativen Gedanken wegschmunzeln und außerdem einen Krampus aus Backpflaumen basteln. Heute ist nämlich anscheinend Krampustag, aber in unserer Gegend kennt man den nicht, ehrlich gesagt kenne ich auch den Knecht Ruprecht nur vom Hörensagen, ich war halt immer so ein artiges Kind, mich hat keiner versohlen müssen. Das Backpflaumengebilde kenne ich nur als Pflaumentoffel, aber der schmeckt mir auch nicht; ich back mal lieber noch ein paar Plätzchen. Und putze meine Schuhe!

6. Advent-Tee Das Sonnentor verwehrt sich so beharrlich gegen die Verwendung eines Genitiv-s am Advent (beim “Adventkalender” auch schon), dass ich das jetzt erstmal nachschlagen musste: alles ok, ich bin nicht verrückt, das ist nur so’n Österreicher Ding, das wegzulassen. Wir bekamen heute eine Früchte-Gewürzteemischung, im englischen ist der Name bisschen fancier: Santa’s Secret, ja also, Santas Geheimnis ist höchstwahrscheinlich, dass er die zahlreichen in der Zutatenliste abgedruckten Früchte heimlich verputzt hat und zurück blieb reiner Nelkenaufguss. Schmeckte ein bisschen wie Kirschkompott. Bloß ohne Kirschen.
Die Tagesaufgabe war heute, durch Pfützen zu springen und durch Laubhäufen zu rascheln. Erfreulicherweise war aber das Wetter so fein, dass gar keine Pfütze zu haben war. Wir haben das entsprechend mit Laub kompensiert.
Außerdem war der Nikolaus da! Zu dem gibt es so viele Legenden und eine derartig chaotische Historie, dass man leicht mal den Überblick verliert; mein neuer Favorit ist die Legende von der Auferweckung der getöteten Scholaren, die in einer Kirche in Mühlhausen sowie auch meinem kleinen Weihnachts-Gedichtband verewigt ist, das ist der reine Splatter mitten in der Weihnachtszeit. Widerlich. Ab morgen kommen wir dann hoffentlich wieder zu den singenden Vöglein.

7. Zaubertrunk Besser als Vöglein: Zaubertrank! Außerdem sind wir nun endlich wieder beim Heuaufguss angelangt; ich frag mich, ob die ersten beiden Heuaufguss-Tees auch schon so kleine Fitzelchen in der Tasse rumschwimmen hatten, das sieht ein bisschen unschön aus. Geschmacklich ist es so lala, Kräutich halt, ich wüsste nicht, welche der Zutaten nun magische Wirkung entfalten sollte. Könnten mal ein paar Römer vorbeigucken, damit ich das testen kann? Ach nein, Weihnachtsfriede ist ja angesagt. Und da soll ich ein Geschenk im Second-Hand-Laden kaufen? Ernsthaft, Shopping?! Och nö.

8. Chai Schwarzteekuss So, heute mal echter Schwarztee – Assam, gemischt mit soviel Zeugs, dass man davon überhaupt nichts mehr merkt. Rooibos, Fenchel, Ingwer, Kardamom, und und und. Wenn man sowas mag, ist es eigentlich ein hervorragender Weihnachtstee. Ich mag Gewürztee eher nicht so, aber fand ihn ganz ok – besser geht also kaum. Im Begleittext steht irgendwas von Buddhismus und dass ich für mich selbst da sein und es mir gut gehen lassen soll. Da mein Tag heute voraussichtlich mit Tai-Chi-Entspannungsplingplong ausklingen wird, klappt das vermutlich.

9. Ingwer Sonne Um der Enttäuschung vorzubeugen: Sonne ist keine Zutat dieses Tees. Es handelt sich um eine Ingwer-Zitronengras-etc.-Mischung, und wie schon bei meinem letzten Tee-Adventskalender lässt sich hierzu nur sagen, dass ein Scheibchen Ingwer mit bisschen Zitronensaft ein schöneres Getränk erzeugt hätte. Manche Sachen sollten einfach nicht in kleinen Papierbeuteln rumhängen.
Mir ward befohlen, heute ein Weihnachtsrezept von Oma nachzubasteln, aber Oma hat ja selber schon kiloweise Plätzchen nach ihrem eigenen Rezept gebacken, das wär ja Verschwendung. Stattdessen gibt’s noch eine kleine Informationseinheit: wir befinden uns heute schon fast mittendrin im achttägigen Chanukkafest, das zwar auf eine ganz andere Geschichte zurückgeht als Weihnachten, aber meistens in die Weihnachtszeit fällt (das Datum richtet sich nach dem jüdischen Kalender, der ein Mondkalender mit Schaltmonat ist, also ist es nach unserem Kalender jedes Jahr ein bisschen anders). Noch mehr Kerzen und Gemütlichkeit – und Kartoffelpuffer! Die gab’s bei mir schon gestern, und alle anderen dürfen ruhig in den verbleibenden fünf Festtagen noch welche essen, denn Kartoffelpuffer sind immer super, mit Anlass sogar noch mehr.

10. Hildegard Freier Geist Willkommen zurück, Hildegard! Einen freien Geist machst du also heute, soso. Sehr niedlich, dass das auf dem Teebeutel mit einem aus der Tasse flüchtenden Dschinn illustriert ist. Bei der Gelegenheit können wir ja mal drüber nachdenken, wie das so ist mit unseren Weihnachtswünschen – careful what you wish, you just might get it!
Der Tee ist sehr, sehr grün – wieso ist ein freier Geist grün? Eher ungewöhnliche Zutaten (u.a. Quitten, Basilikum, Käsepappel), und trotzdem schmeckt’s halt solala wie Kräutertee. Zur Unterstützung sozialer Projekte werd ich heut eher nicht soviel Zeit haben, aber ich kann ja bisschen sozial zu den Entwicklern sein oder so.

11. Schönen Feierabend Ach, ja danke, lieber Tee! Heißt das, ich darf jetzt nach Hause gehen? Hmm, ist vielleicht doch noch bisschen früh am Tage. Der Tee ist sozusagen ganz normaler Kräutertee mit ganz normalen Kräutertee-Ingredienzen, nur vermutlich wegen des Sonnentor-Labels doppelt so teuer wie der schöne Goldmännchen-9-Kräuter. Die Tageslosung lautet, ich soll mich von der Muse küssen lassen (knutschen mit naggschen Damen, yay) und meinen Weihnachtsschmuck selbst basteln. Selbstgebastelten Weihnachtsschmuck hab ich glaub ich genug, vielleicht lad ich die Muse einfach auf einen Tee ein.

12. Winternacht Wie immer, wenn’s besonders weihnachtlich werden soll, gibt’s Früchte-Gewürzteemischung, und wieder einmal bedeutet das: Nelkenaufguss. Diesmal immerhin mit wahrnehmbarem Fruchtanteil, schön süß, schön knallrot, und trotz völliger Abwesenheit von Kirsche kann man sich jetzt problemlos einreden, das Kirschkompott auszutrinken. Vermutlich war aber einfach nur meine Toleranz bisschen höher, weil ich durchgefroren von draußen kam und mir egal war, wonach das große Heißgetränk schmeckt, solang ich’s nur kriege. Aufgabe für heute ist, ein Weihnachtslied einzustudieren. Da meine Fingernägel nach dem Klettern noch nicht so richtig auf Optimallänge sind, muss es wohl reichen, dass ich den Vögeln was vorgesungen hab.

13. Bio-Bengelchen Schneeballschlacht Weil’s gestern nicht so schlimm war, gibt’s heute gleich nochmal Früchte-Gewürztee. Diesmal aber mit herrlich goldener Tasse, unter Beigabe von Rooibos und diversen Fruchtschnippeln ist das schon beinahe eine runde Sache, müsste nicht wieder die Nelke die kleine Rampensau raushängen lassen. Widmen wir uns also lieber dem Wort zum Tage: wir sollen Lichter ins Fenster stellen oder Teelichter im Fluss schwimmen lassen. Das ist sehr nett, kommt aber kaum ran an den Brauch mit dem Kerzenkranz im Haar, mit dem die heilige Lucia (eine der älteren Heiligen, also wieder große Wunder und absurde Gräueltaten) z.B. in Schweden am 13. Dezember gefeiert wird. In Fürstenfeldbruck nimmt man sich zumindest die Teebeutelbotschaft zu Herzen. Sehr hübsch. Zünden wir also mal eine Kerze an, das ist ein Anfang.

14. Wieder gut! Reine Nervensache Heute gibt’s Hopfenblütentee! Hahaha! Also echt jetzt: Hopfendolden sind eine Zutat dieses Tees, außerdem Lavendel und Zitronenmelisse u.a. und da steht der himmlischen Ruh ja wirklich nichts mehr im Wege, auch wenn übermäßige Aufregung und Wachheit am Montag Morgen nun nicht gerade mein Problem ist. In der heutigen Aktionsbroschüre las ich erstmals von einer Aktion namens “Caffè sospeso“. Allerdings müsste ich zu deren Unterstützung mindestens nach Erfurt oder Leipzig reisen; vielleicht findet ja jemand anders was näheres, es scheint hier noch nicht so verbreitet zu sein. Aber die Idee ist schon nett.

15. Hildegard Freier Atem Wir werden wohl noch das ganze Hildegard-Sortiment durchprobieren dürfen. Was hiervon mir freien Atem verschaffen soll, weiß ich auch nicht so genau; außer dem Salbei hätte ich erstmal keine der Zutaten als Halsmedizin identifiziert. Salbei ist dann auch wirklich das Hauptaroma, umgeben von anderem Kleinscheiß, sodass man nicht unbedingt Honig reinrühren muss, um das ganze genießbar zu machen – man muss jedoch sagen, dass Salbeitee aus richtigen Salbeiblättern zumindest eine klare Tasse hätte, dieser hier ist schon wieder auffallend undurchsichtig. Heute sollen wir übrigens einen “tierisch guten Advent” zelebrieren, also z.B. dem Tierheim spenden. Ach naja, mir fallen noch andere Aktionen ein, die’s verdient haben.

16. Glückstee Hmm ja. Minze, Zitronenmelisse, Zeug, macht das glücklich? Ein schöner klarer Kräutertee, aber dieser Kalender enthielt schon bessere Sorten. Trotzdem macht es mich glücklich, diesen etwas halskratzigen Tag mit einem schönen heißen Tee zu beginnen. Dazu soll ich heute Zeit im Kreise meiner Liebsten verbringen. Das mach ich ja eigentlich jeden Tag, das klappt.

17. Chai Rooibosfeuer Schon der 17.! Wenn man noch nicht alle Geschenke beisammen hat, wäre jetzt der geeignete Zeitpunkt, um in Panik zu verfallen. Ich hab sie jedoch beisammen und laut Teekalender ist heute der geeignete Zeitpunkt für den Jahresrückblick: was hat mich in den letzten Monaten zufrieden gemacht und was würde ich gern öfter tun? Nun, eigentlich das meiste – außer Gewürztee trinken. Ja, das ist meine persönliche Privatabneigung und der arme Gewürztee kann nichts dazu; dieser hat nichtmal so böses Nelkenaroma, aber schmeckt mir trotzdem nicht. Er wird bestimmt andere Freunde finden.

18. Kaminknistern Und wieder Früchte-Gewürztee… Trommelwirbel… ohne Nelke! Und grad hatte ich mich an sie gewöhnt, tihi… so haben wir jetzt eher charakterlosen Früchtetee, den man auch nicht unbedingt nochmal trinken muss. Die Tagesaufgabe heute ist, “ein besonderes Buch, eine Geschichte, die [m]ich beeindruckt hat” mit anderen zu teilen – gemeint ist eigentlich vorlesen, aber da das hier jetzt so schlecht geht (ok, ihr könnt ja die Text-to-Speech-Funktion verwenden, falls euer Browser sowas hat), muss ich mich damit begnügen, einen Link zu meinem meistgeliebten Weihnachtsbuch zu posten, auf dass ihr euch das sofort besorgt und euch gegenseitig daraus vorlest (in jeder gut sortierten Kinderbibliothek vorhanden und auch sehr gut als Weihnachtsgeschenk!).

19. Inspirationsquelle Was für eine Verschwendung, diesen Tee jetzt zu trinken, wo ich vor Müdigkeit schon bald umfalle und vermutlich eingenickt bin, ehe ich einen Stift in die Hand genommen habe! Ob es geschickt ist, weißen Tee spät abends zu trinken, musste ich erstmal nachschlagen, aber dann fiel mir wieder ein, dass ich ja sowieso prima einschlafen werde, egal, was ich dagegen unternehme. Schmeckt jedenfalls. Leider habe ich es versäumt, Wünsche auf Zettelchen zu schreiben, wie es die Tagesaufgabe vorsah, aber ich wünsche schonmal allen jede Menge so herrliche Tage wie heute.

20. Hildegard Starker Wille Erst Inspiration, dann auch noch starker Wille – ich hoffe, so ein Tässchen Tee genügt zur Motivation, den ganzen neuen Kram heute noch zu tuschen. Der Tee enthielt jedenfalls, trotz der Drohung “Gewürztee”, nur ein bisschen Ingwer und ansonsten Fenchel, Brennnessel und andere Dinge, die in Kräutertee nicht schaden können. Das war ganz gut so. Das Wort zum Tage: wir sollen die Heizung abdrehen und das Auto mal bewusst stehenlassen. Ich kauf mir jetzt nicht extra ein Auto, nur um es bewusst stehen lassen zu können, aber Heizung abdrehen ist bei Weihnachtstemperaturen von 16°C nun wirklich nicht zuviel verlangt.

21. Schutzengel-Tee Die heutige Ankündigung verhieß schon wieder Kräuter-Gewürztee, aber das ganze schmeckt überraschend gut und das einzige Gewürz, das ich auf der Zutatenliste erkennen kann, ist Anis, das schadet nicht, das ist auch in meinem Lieblings-Kräutertee drin. Da schon die beiden letzten Tees hervorragend ihrem Namen gerecht wurden, erwarte ich jetzt natürlich Rundumschutz.
Heute ist Wintersonnenwende, die Orientierungsbroschüre meint, da sei der Kreislauf des Lebens besonders deutlich zu spüren und Räuchern hätte heute etwas magisches. Ich seh nicht ganz ein, wie das zusammenhängen soll, aber Räucherwerk hab ich eh nicht daheim. Es stimmt ja schon die Basis nicht, denn diesjahr ist die Wintersonnenwende erst morgen früh. Na, räuchert eben, wenn ihr’s mögt, und lasst es ansonsten bleiben, ganz einfach.

22. Rooibos Vanille Wohoo, ein Tee mit einem ganz normalen Namen! Vor Begeisterung hab ich mir gleich mal die Zunge verbrannt. Ja, normaler Rooibos halt. Wobei das ja nicht so ganz zum Tagesmotto passt: beim Einkauf des Weihnachtsmenus regionalen Köstlichkeiten den Vorzug geben. Also doch lieber Brennnesseltee statt Rooibos, oder?

23. Abendtee Ich nehme zur Kenntnis, dass noch kein Abend ist, aber gleich fahr ich ins Land ohne Internet und dort wird’s gleich gar nichts mehr mit Liveblog (den 24. muss ich euch also noch ein Weilchen schuldig bleiben, liebe unsichtbare Leser), also besser jetzt. Dieser Tee ist eindeutig zum Runterkommen vorgesehen, sehr starke Zitronenmelissenote und erfreulicherweise gar kein Bäh-Aroma von der Hagebutte, alles sehr schön und gleich schlaf ich ein. Ich sollte heute Kraft aus der Natur schöpfen und einen ausgiebigen Weihnachtsspaziergang unternehmen, und habe dem beinahe Folge geleistet, indem ich mich vorhin auf dem Heimweg… nun ja, ein bisschen verfahren habe, sodass ich zwischendurch nochmal auf einem sonnigen Berggipfel vorbeikam. Nun ist es wieder trüb und wolkig und daran erkennen wir, dass man sich eben nicht immer genau an die Regeln halten kann, um die besten Ergebnisse zu erzielen. Ähnliches ist dann auch der Leitspruch zum 24. (ich greife schonmal bisschen vor, denn ihr mögt den morgigen Tag vielleicht ohne Tee-Rezension durchstehen, aber doch sicher nicht ohne Lebenshilfe!): Tradition ist beruhigend, aber neue Sachen sind auch schön, und mit beidem zusammen finden wir unseren Weihnachtsfrieden. Frohes Fest!

24. Himmlischer Christkindl-Tee Und hier nun noch, mit leichter Verspätung, der Nachtrag zum letzten Teebeutel: ein weihnachtlicher Gewürztee, da ahnt man schlimmes und zum Glück tritt nichts davon ein, denn man schmeckt überhaupt keine Nelke, nur eine sehr dezente Zimt- und Süßholznote und das kann man schon mal so trinken – zu Weihnachten jedenfalls. Damit verabschiede ich mich (vermutlich bis zum nächsten Singewettstreit) und wünsche der unsichtbaren Leserschaft schonmal ein gutes neues Jahr 2016! Tschüss!