Bringing power to us all

Wie gewohnt heute also das zweite Halbfinale; leider war dem ESC-Kommitee anscheinend nicht klar, dass hier in Deutschland heute schon ganz ohne Liedermädchen ein bierseliger Feiertag begangen wird, wir starten also mit Restalkohol und freuen uns heute auch sehr über Fernkommentare über die bekannten Kanäle. Dieses Halbfinale wird übrigens auf jeden Fall besser sein als das erste, denn heute müssen wir ein Lied weniger ertragen. Ansonsten the same procedure as every year und mindestens the same procedure as Tuesday, Livebloggung ab 21 Uhr, seid dabei!

So, Zwischenstand 19:30 Uhr: Gäste sind fast vollzählig versammelt (man weiß nicht, ob wir noch vollzähliger werden), wir arbeiten am Grundlagensuff, die Waffelparty schlägt grad um zur Grillparty. Tobi hat sich schon beschwert, dass es überhaupt nichts essbares gibt. Ich denk trotzdem nicht, dass wir heut hungers sterben. Ist schon nett, wenn das zweite Halbfinale auf einen Feiertag fällt!

20:30 Uhr, wir werden nicht vollzähliger, das Grillgut ist gegrillt, nur Tobis Klopse werden wohl noch einige Stunden auf der Restglut verbringen müssen, da hat nachher immer irgendwer einen guten Grund, mal rauszugehen, bestimmt gibt’s da Freiwillige. Oh, es gibt auch noch Kuchen und Popcorn, vielleicht platzen wir vor der Auswertung, stay tuned.

Großes Drama schon vorm Drama, wir haben die Minze vergessen, dabei müssen doch die Limetten weg! Das Mojito-Ersatzgetränk enthält nun eben Grapefruitlimonade, geht auch, Hauptsache Rum. Den brauchen wir nämlich schon fürs nächste Drama: pünktlich mit der Eurovisionshymne setzt hier der bis dahin zwei Stunden stabil laufende Stream aus, anschließend ruckelt immer mal der Ton, nuja, wird schon nicht schaden. Die vier Moderatorinnen sind jedenfalls wieder versammelt, Caro meint, die zweite von rechts hat ihr Kleid verkehrtrum an. Wer verrät’s ihr?

01 – Norwegen: Alexander Rybak “That’s How You Write a Song” Bild und Ton sind grad bissel doll asynchron, Torsten ist entsetzt: “Das ist ja Playback!” – “Was macht der denn mit der Geige?! Die ist doch nur Deko!” – “Na ohne die Geige würd man nur denken, der Typ nervt so bissel, aber so: ach das war doch dieser nette, mit der Geige!” Ich denke, er gewinnt nicht nochmal.

02 – Rumänien: The Humans “Goodbye” Masken am Hinterkopf der Begleithoschis (man möchte sie nicht Backgroundtänzer nennen), eine dramatische Sängerin, und der Dekorationsbass wird sogar noch vorgeholt und gespielt, Krawall! Windmaschine! Caro ist noch nicht auf Temperatur, sie findet die Latexfiguren im Hintergrund bös irritierend. Resi: “Wieso singen die alle mit ‘ner Gitarre?”

03 – Serbien: Sanja Ilić & Balkanika “Nova Deca” Die erinnern sich an “Love Love Peace Peace” und haben irgendwo einen Trommler und einen alten Mann mit komischem Instrument her. Und dann: Rasputin! Caro steigt direkt ein: “Moskau, Moskau, werft die Gläser an die Wand!” Vielleicht doch auf Temperatur. “Man bräuchte ne Übersetzung von dem Text irgendwo…” – “Na Love Love Peace Peace!” Ich find das gut, ich wähl das.

04 – San Marino: Jessika feat. Jenifer Brening “Who We Are” Skandal, weder tritt für San Marino Valentina Monetta an noch hat Ralph Siegel das Lied geschrieben. Sie werden schon sehn, was sie davon haben, die bewährten Konzepte über Bord zu werden! Kleine Roboterdingsis, wir sind überrascht, dass er nicht von Siemens, sondern bei näherem Hinsehen von “Sometimes” kommt. Resi: “Stimmt’s, die sehen blöd aus?” Torsten: “Ich glaub, es geht um Kleinwüchsige.” Öntö: “Öy, ich bin gar nich so klein!”

05 – Dänemark: Rasmussen “Higher Ground” Ich bin dafür! Schon eh er angefangen hat zu singen! Hmm, da kann man ja nur enttäuscht werden. “Weichgespülte Metalscheiße! Santiano auf dänisch!” Haben die ihm die Augenbrauen gezupft oder was? “Diese Boybandhaftigkeit mit diesen Tänzern…” – “Die Roboter waren besser.” – “Er bräuchte n großes Kleid…” – “Er bräuchte n großes Schiff!” Ui, es gibt ne Hagelmaschine und ne Rückung, sie kriegen uns schon rum!

06 – Russland: Julija Samoilowa “I Won’t Break” Caro: “Na die kann zumindest nicht doof rumhüpfen!” Tobi: “Oh, das Kleid von Dienstag, hat bloß keiner gebügelt.” Bestimmt kommt die auch noch weiter mit dem Rollstuhlbonus.

07 – Moldawien: DoReDoS “My Lucky Day” Na das ist ja mal ne verwirrende Show – Tobi meint: “Auf was für blöde Ideen man alles kommt, wenn man keine Videoleinwand hat!” Alex findet’s komisch, aber dann doch cool, Manu findet, es ist bisschen viel Slapstick. Doch, die Show war lustig.

08 – Niederlande: Waylon “Outlaw in ’Em” “Find ich gar nicht so schlecht.” – “Kann man hören.” – “Mindestens im Gegensatz zu allem, was wir bis jetzt gehört haben.” Nur die Hampelmanneinlagen, die versteht man einfach bei keinem Beitrag. “Das mit den Elektroschocks scheint sich durchzusetzen, die bewegen sich alle so.” Hier wippen vermehrt Körperteile, das ist fein. Manu gibt zu bedenken: “Sänger auf Hochzeiten, gescheiterte Ehen, Drogenabstürze – der taugt ja nicht gerade zum Vorbild!”

09 – Australien: Jessica Mauboy “We Got Love” Schon bei “optimistische Wohlfühlballade” geht ein tiefes Seufzen durch den Raum. “Ich glaub, ich brauch ein neues Limettengetränk.” “Wenn man sich so’n Fortsatz selber ans Kleid machen würde, würd’s doof aussehen.” – “Sieht auch bei ihr doof aus.” – “Vielleicht hat sie das Kleid auch falschrum an?” – “Wie war das vorgestern beim Rettungsschwimmen, wenn die Klamotten nicht passen, hängt man sie sich einfach um den Hals?” Die Antenne findet’s auch blöd, der Stream setzt immer mal aus. Manu ist zufrieden: “Die hat zumindest brav ihr Abi gemacht… mehr ist in dem Alter ja noch nicht zu erwarten.”

10 – Georgien: Ethno-Jazz Band Iriao “For You” Tobi: “Die könnten für ein Bestattungsinstitut arbeiten!” Caro frischt mit Torsten die Limettengetränke auf: “Dann machst du eine beliebige Menge Rum rein…” Angesichts des Liedes: “Mehr Rum!” Caro: “Torsten, ist das Ethnojazz?” – “Was ist denn Ethnojazz? Ist das überhaupt Jazz?” Tobi: “Das sind die zehn Tenöre, nur zu dritt.” Torsten: “Na sie gehören ja alle irgendeiner Ethnie an, da wird’s wohl Ethno sein?”

11 – Polen: Gromee feat. Lukas Meijer “Light Me Up” Caro: “Die sehen wie voll die harten Jungs aus, und dann spielen sie so ne Sülze!” Torsten: “Hier ist die Schere aber nicht so groß wie bei den Dänen.” Jana: “Was macht’n der Typ in dem Kinderbett da?” “Zum Glück ist der Ton immer mal weg.” – “Leider ist das Bild nicht weg.” Caro: “Er macht Krabbelbewegungen in seinem Kinderbett! Arbeitslos und Spaß dabei!”

12 – Malta: Christabelle “Taboo” Die Bilder sind bisschen verstörend, man weiß nicht, was man davon halten soll. Torsten: “Wenn nicht der Standardbeat drunter wär, wär’s vielleicht ganz interessant.” – “Woher willst du bei dem ruckelnden Stream wissen, ob das der Standardbeat ist, dass könnten 13/8 sein!” Caro: “Ich würde jetzt gern Blindenkommentare dazu schreiben, was man da sieht.” – Torsten: “Frau in Unterwäsche macht komische Bewegung.” – Tobi: “Ich sag da jetzt nichts zu, seid froh, dass ihr’s nicht seht.”

13 – Ungarn: AWS “Viszlát Nyár” Amazon Web Services als Metalband, wotsefagg. “Das sieht aus wie David Cebulla in Metal!” Grüße an David Cebulla, kostenlose Werbung für dich. Mehr Schmuckinstrumente! Feuerplupse! Fünkchensäulen! Metal der harten Sorte, also naja, fünf rumbrüllende Hipsterkiddies, sie geben sie Mühe. So wie die sich hier am Playback verausgaben, kann man ihnen das Finale nicht mehr zumuten.

14 – Lettland: Laura Rizzotto “Funny Girl” Torsten: “Das ist doch das gleiche Kleid wie vorhin!” Caro: “Ist doch schön, wenn sie’s zweimal anziehen! Viel nachhaltiger!” Wir finden’s grad bisschen erholsam, keine rumhampelnden Backgroundtänzer. “Noch nicht!” “Und keine Windmaschine, sie muss ihr Haar selbstständig rumwedeln.” – “Vielleicht ist sie kaputt?” – “Ich lasse mir von einer kaputten Windmaschine nicht vorschreiben, wie meine Haare auszusehen haben!” Sehr schöner Bondsong, den nehmen wir.

15 – Schweden: Benjamin Ingrosso “Dance You Off” Psst, Schweden! Er beginnt mit dem Popowackeln, alle machen unisono: “Ach du Scheiße!” – “Du liebes bisschen.” Es wird nicht besser… “Never gonna give you up never gonna let you down…” Torsten: “Der Sohn von Rick Astley und Thomas Anders!” Caro: “War das der einzige Kandidat aus Schweden, oder warum steht der jetzt da?” Das ist definitiv der schmerzhafteste Song bisher.

16 – Montenegro: Vanja Radovanović “Inje” “Gute Nachricht: nur noch drei Lieder!” Tobi: “Nooooo dann kommt das Pausenprogramm!” Caro: “Ich glaub, die Jacke hammse falsch zusammengenäht.” Öntö: “Ist ne Zwangsjacke.” – “Mit Glitzer?” Caro: “Der Farbwechsel, der macht’s jetzt kaputt.” Manu: “Hochzeitsmesse!”

17 – Slowenien: Lea Sirk “Hvala, Ne!” Streamschluckauf, Neustart: “Oh, jetzt haben wir stabilen Ton und beim Bild ruckelt’s – ist für’n Musikwettbewerb vielleicht besser?” – “Nee, da isses wieder.” – “Wär auch unfair gewesen, den sechzehn anderen gegenüber.” Und dann auch noch ein Playbackaussetzer – war der wohl geplant? “ES IST NICHT SO SCHLECHT WIE DAS AUS SCHWEDEN!”

18 – Ukraine: Melovin “Under the Ladder” Er trägt eine helle Kontaktlinse. “Aber wozu?” – “Um interessant auszusehen.” – “Da konnt er sich auch n Glitzerhütchen aufsetzen.” “Das ist so schlimm.” – “Das ist ESC.” – “Diese Abegklärtheit!” Tobi: “Da fehlt doch nur noch das Burning Fake Piano!” – “Oh, es brennt, es brennt, es passiert!” Torsten: “Oh nein, mein Fuß wippt.” Peter Urban: “Sowas sieht man nur beim ESC, und auch meistens nur beim Semifinale.”

Fertig, wir dürfen heute abstimmen, wofür stimmen wir denn? Caro: “Niederlande und Lettland waren nett.” Torsten: “Und Schweden.” Caro: “Ich möchte bitte GEGEN Schweden abstimmen.” Aber bei Serbien sind wir uns ja wohl alle einig, oder? Moldawien kann für die witzige Show weiter. Manu ist außerdem für Australien und doch den enttäuschenden Dänen, und Burning Fake Piano gewinnt natürlich, der Ukrainer muss weiter. Aus Neundorf dann auch noch Montenegro. Sind erst neun, naja egal, da sind wir halt mal bisschen neutral.

Heute wird auch mal unser Kandidat vorgestellt (zur Erinnerung: Michael Schulte), er wird Vater, ist der denn schon volljährig? Manu meint ja. Für’n schwachen Moment dacht ich grad, ist gar nicht gut, wenn man sich in der Schwangerschaft so’m Stress aussetzt. War wohl doch bisschen viel Rum, die beliebige Menge.

Auswertung: SERBIEN! Yay, der Flötenopa! MOLDAWIEN! Die Metalkinder aus Ungarn. UKRAINE, Burning Fake Piano! SCHWEDEN! Gleich lautes Brüllen von “Jaaa” und “Neeein!” hier im Raum. Torsten: “Wir sind am Samstag nicht da.” AUSTRALIEN. Norwegen. Öntö: “Es müssen ja zehn weiter, das ist halt das Problem.” DÄNEMARK. Je länger ich ihn seh und überlege, was mit seinem Gesicht schiefgelaufen ist, desto schlüssiger find ich die Erklärung, dass er sich n fetten Sonnenbrand geholt hatte und zentimeterdick überschminkt werden musste. NIEDERLANDE. Mist, Lettland raus? Caro: “Da fragt man sich…” Willkommen beim ESC. Wir gucken jetzt nochmal Burning Fake Piano und dann nochmal den Schweden und dann gehn alle freiwillig heim und wir können ins Bett. Gutnacht!

The sound will fill the hall

Der Mai ist mal wieder gekommen und mit ihm der Singewettbewerb, ich bin diesmal so unvorbereitet wie seit mindestens zehn Jahren nicht (noch nichtmal die Mehrheit der Songs schon gehört), werde also herrlich überrascht sein und herrlich unqualifizierte Livekommentare bloggen, wenn es heute abend um 21 Uhr wieder in großer Runde losgeht mit dem Eurovision Song Contest 2018. Seid dabei und lest mit, welchen Quatsch wir mit zunehmendem Suff reden!

Wir sind knapp dran wie immer, aber nun sind alle versammelt und dürfen eh nicht abstimmen und bald ist auch das Fingerfood fertig, riecht schon gut hier. Übrigens hat letztes Jahr Portugal gewonnen und wir schicken einen Knaben namens Michael Schulte, was man ja beides gern mal vergisst. Wir haben vier Moderatorinnen, die gern synchron ansagen würden, aber es selten können, und das Eröffnungsgeräusch ist diesjahr, passend zum Motto “All aboard”, eine Schiffshupe. Los geht’s, mal gucken wie lang der Stream hält.

01 – Aserbaidschan: Aisel “X My Heart” Der Stream setzt jetzt schon regelmäßig aus, wir haben jetzt ein Bild, auf dem man nichtmal die Durchwahlnummer links unten erkennt, aber egal, der Gedanke kommt schon rüber: dünn! “Oh! Wo kam der denn her, hab ich gar nicht gesehen!” – “Der kam da hinten aus den Pixeln!” – “Sind das mehrere?” – “Vielleicht?” Bestimmt ist das alles ne total ausgefeilte Lichtshow, aber bei dem Gepixel und mit den Rampen sieht’s aus wie Prince of Persia.

02 – Island: Ari Ólafsson “Our Choice” Das war doch mal n guter Moment, das Gebäck rauszunehmen – singt eventuell schön, aber käsiger Blätterteiig kann uns grad mehr begeistern.

03 – Albanien: Eugent Bushpepa “Mall” Im Vorprogramm von Deep Purple war er schon, Axl Rose ist scharf auf ihn, er singt sehr schick und trägt ein spannendes Jäckchen zu seinen Storchenbeinen, und wir sind anscheinend jetzt schon paralysiert und kurz vorm Wegnicken, oder so begeistert, niemand sagt was gemeines. Wer sind eigentlich diesjahr die Favoriten?

04 – Belgien: Sennek “A Matter of Time” Ich bin jetzt schon dankbar, dass ich Samstag nicht bloggen muss. Keiner sagt was. Ok, Belgien knüpft an den Erfolg des letzten Jahres an und liefert wieder was ruhiges und anhörbares, aber haben wir denn alle zu wenig getrunken? “Jule hätte wenigstens was zu dem Kleid gesagt.” Jule, wir vermissen dich!

05 – Tschechien: Mikolas Josef “Lie to Me” Foxi: “Oh Gott, das ist doch wieder so’n Jujalied!” Ich bin nicht so sicher, aber es ist immerhin herausstechend eigenartig. Tobi: “Den würd ich gerne Samstag nochmal sehen.” – Popowackelszene – “Ok, doch nicht.” Ich find einfach nicht raus, welche Tonart der Junge im Sinn hat, und das Grinsen ist selbst in beschissener Auflösung noch nervig. Naja, vielleicht doch nicht.

06 – Litauen: Ieva Zasimauskaitė “When We’re Old” “Aber mit dem Lied gewinnt die nicht.” – “Aber der Portugiese hat doch auch gewonnen!” Eine Ballade übers Älterwerden, für ihren Ehemann. Hm. Schaltung in den Greenroom zu Aserbaidschan, in den Pixeln haben sich anscheinend noch viel mehr Leute versteckt! Und da ist Island, mit denen mag die Moderatorin aber nicht reden, dafür darf der coole Albanier mal seine Tattoos vorführen und Peter Urban übersetzt fleißig.

07 – Israel: Netta “Toy” Einer der Songs, die ich mir auch vorher schon angehört hatte, ihn vorher schon mochte und erstaunlicherweise machen sich hier nicht alle in der ersten Textzeile lustig, sondern schon gleich beim ersten Vorstellen der Kandidatin. Wilde bunte Winkekatzenbühne und wildes buntes Lied, ich bin ja dafür, aber wenn dieses Wohnzimmer hier irgendwie die Allgemeinheit wiedergibt, wird das nicht weit kommen. “Sie hat früher in der Band der Israelischen Marine gespielt.” – “Sie war der Torpedo.” – “Was man halt bei der Marine so braucht.”

08 – Weißrussland: Alekseev “Forever” So’n Lied, das ich gleich ab dem ersten Ton nicht mag. Manu meint, ich soll’s doch erstmal abwarten, und sie hat Recht! Der Kleene kann sehr treuherzige Hundeblicke zu seinem schwachen Gesinge machen, und diese Effekte mit den Rosen, also, das war großes ESC-Kino!

09 – Estland: Elina Netšajeva “La forza” Das Kleid wiegt acht Kilo und muss von sechs Leuten auf die Bühne getragen werden. Schwächlichen Leuten? Ein Effektkleid, yay, der Gesang ist sehr Diva Plavalaguna, aber Foxi assoziiert Eisprinzessin, und wenig später kommt die kleine Eisprinzessin aufs Stichwort reingerannt. Bisher der unterhaltsamste Beitrag des Abends.

10 – Bulgarien: Equinox “Bones” Was will uns das bloß sagen? Die Bandmitglieder sind alle irgendwo zwischen Blackmetal und Black Folk gekleidet, dann steht da noch Wyclef Jean und kann nicht mehr singen, und es klingt nach Keinplanpop, naja. Macht mal, egal.

11 – Mazedonien: Eye Cue “Lost and Found” Mazedonien war seit 2012 nicht mehr im Finale, und ich wage mal die Prognose, das wird auch diesjahr nix. Elton am Schlagzeug, eine farblich passende Hexe vorm Fernsehbild, der Effekt mit dem Oberteil reißt da auch nix mehr.

12 – Kroatien: Franka “Crazy” Wissen wir hierzu was zu sagen? Zumindest stört das Lied nicht beim Genuss der Kostüme der Kinder. Resi ist zur Piratin geboren, die Kroatin ist irgendwie grad egal.

13 – Österreich: Cesár Sampson “Nobody but You” Schön, unanstrengend, gekauft. Das Oberteil sieht aus, als würde man darin bös schwitzen.

14 – Griechenland: Gianna Terzi “Oneiro Mou” Hatten wir dazu ne Meinung? Foxi: “Kann man vergessen.” – Manu: “Die hat aber schön wilde Haare, und so Feuerdings!” – “Du hast auch schön wilde Haare!” – “Meine sehen aber nicht so gekonnt wild aus!”

15 – Finnland: Saara Aalto “Monsters” Wieder ein ganz egales Popliedchen, aber die Sängerin ist mal kurz kopfüber und die ganzen Tänzer find ich so bisschen verstörend, als hätte man in einem Indiana-Jones-Film mal in ein geheimes Nazilager reingefilmt und dann überraschend das bunte Licht angeknipst und ein Musical draus gemacht. Nehmt das weg!

16 – Armenien: Sewak Chanaghjan “Qami” Es gibt jetzt Kuchen vom Jens, sehr feinen Kuchen, ansonsten hat schon wieder keiner ne Meinung, ich blogg hier nie wieder was, sag ich euch! “Schmeckt gut. Kann heimfahren.”

17 – Schweiz: ZiBBZ “Stones” “Das lädt zumindest mehr zum Mitwippen ein als der deutsche Beitrag.” – “Die hat gar keinen Bauchnabel!” – “Doch, da oben.” – “Wir waren nur irritiert, weil die Hose so tief sitzt.” – “Klingt gar nicht wie so’n ernstes Anliegen, die freuen sich doch total.”

18 – Irland: Ryan O’Shaughnessy “Together” Das ist schön, das gibt Diskussionsansätze! Das ist ne männliche Nicole, und dann noch ne weibliche Nicole am Klavier, und sie haben die Jungs von Jedward als Backgroundtänzer engagiert, um “Dubliners” als Ausdruckstanz aufzuführen. Schön, das soll weiter.

19 – Zypern: Eleni Foureira “Fuego” Eine Frau mit kontrolliert wildem Haar und aufgemaltem Glitzerhosenanzug, das hätte mal Shakira werden können, aber ist eigentlich sogar fürs Stadion bisschen dünne. “Das ist doch immerhin weniger langweilig als andere.”

Und nun müssen zehn rausfliegen – “Au ja!” – “Das Problem ist ja, dass zehn weiter müssen!” Also, wer sollte? Albanien hatte ne lustige Jacke, Belgien und Tschechien hamm sie Mühe gegeben, Israel und Weißrussland auch fürs Quatschgewitter und Estland fürs Kleid, Österreich kann man durchaus anhören, Armenien klang ganz gut so, die Schweiz von mir aus, und die irische Nicole, das ist meine Privatmeinung, der Rest ist mit sich oder anderen Dingen beschäftigt und wird sich erst später über meine völlig verkehrte Auswahl beschweren.

Die Überbrückungseinspieler sind so bös langweilig und der Humor der Moderatorinnen geht dermaßen an uns vorbei, dass ich mich grad ein bisschen freue, das Finale zu verpassen.

So, Auflösung: ÖSTERREICH! ESTLAND! Zypern, der singende Glitzerpops. Litauen? ISRAEL! TSCHECHIEN! Bulgarien?! ALBANIEN! Finnland. IRLAND. Ooch, die tolle Rosenshow ist raus, Belgien ist raus, komische Sache, dieser ESC. Ich versteh das ja alles nicht. Gutnacht, bis übermorgen, falls wir dann Stream haben.